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Zusammen bringen, was zusammen gehört

Startschuss in die Ausbildung!

Die KAUSA Servicestelle Bonn/Rhein-Sieg in Trägerschaft der Otto Benecke Stiftung e.V. holt Jugendliche mit Migrationshintergrund an Orten ihres Alltags ab, um sie zu beraten. Dafür gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch ungewöhnliche Wege. Heute findet eine Beratung in der Fußballkabine und auf dem Trainingsplatz des Bonner Sport Clubs statt. JOBSTARTER begleitet Spieler Chalome bei seiner Beratung.

Zukunftspläne

Chalome spielt seit August 2015 in der U17-Mannschaft beim Bonner SC. Den Tipp, in den Verein einzutreten, bekam er von einem Freund. Chalome ist leidenschaftlicher Fußballer und hat viel Spaß am Mannschaftssport. Im Moment besucht er ein Berufskolleg, hat aber schon konkrete Pläne für seine Zukunft – am liebsten möchte Chalome wie sein Vater Koch werden. Er kocht sehr gerne und bringt alle schulischen Voraussetzungen mit, um eine Ausbildung in diesem Bereich zu beginnen. Auf das Beratungsangebot der KAUSA Servicestelle Bonn/Rhein-Sieg ist er durch seinen Betreuer beim Bonner SC aufmerksam geworden. Heute will er bei der Beratung mehr über seinen Wunschberuf erfahren.

Die Beratung

Während die Jungs auf dem Platz kicken, spricht Chalome mit Hafize Sağlam, Mitarbeiterin bei der KAUSA Servicestelle Bonn/Rhein-Sieg. Sie erklärt Chalome, wo er als Koch arbeiten kann, was er in der Ausbildung lernt und was er bei der Bewerbung berücksichtigen muss. Da in der Gastronomie ein Fachkräftemangel herrscht, hat er gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden. Hafize Sağlam zeigt Chalome auch die Perspektiven in diesem Beruf auf. Zum Beispiel können Köche sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren, an der Hotelfachschule fortbilden, Küchenmeister werden oder an außergewöhnlichen Orten wie Kreuzfahrtschiffen arbeiten. Vieles davon wusste Chalome bisher nicht.

Das Projekt

Die außergewöhnliche Beratung auf dem Platz hat Chalome heute zum zweiten Mal wahrgenommen. Bei einem dritten Termin möchte er mit Hafize Sağlam intensiv an den Bewerbungsunterlagen und Zukunftsplänen arbeiten. Außer Chalome haben sich heute noch weitere Spieler des Bonner SC über die duale Berufsausbildung informiert. Sie wurden im Vorfeld auf das Angebot der KAUSA Servicestelle aufmerksam gemacht und konnten sich für das Coaching anmelden. Projektleiterin Dr. Alexandra Leipold von der KAUSA Servicestelle Bonn/Rhein-Sieg spricht über die KAUSA Servicestelle und die Initiative mit dem Bonner SC.

Textversion anzeigen „Ich bin Alexandra Leipold, Projektleiterin der KAUSA Servicestelle Bonn-Rhein Sieg. Wir bieten für Jugendliche mit Migrationshintergrund Beratungen in Kooperation mit Sportinstitutionen an, wir beraten an Schulen, in Berufskollegs, wir bieten Bewerbungscoachings an. Wir beraten Selbstständige mit Migrationshintergrund auf dem Weg in die Ausbildung und unterstützen Eltern und sensibilisieren sie für das Thema duale Ausbildung. Die KAUSA Servicestelle verfolgte seit Start des Projektes im Jahr 2015 die Idee eng mit Bonner Sportinstitutionen zusammenzuarbeiten. Und durch das Engagement einiger ehrenamtlicher Betreuer im Bonner SC und in Gesprächen mit der IHK Bonn-Rhein Sieg sind wir auf die Idee gekommen, hier im Bonner SC für die U16 und U17-Teams, für Jugendliche mit Migrationshintergrund eine Beratung während des Trainings anzubieten.“

Der Hintergrund

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KAUSA Servicestelle Bonn/Rhein-Sieg möchten durch das Angebot in der Fußballkabine und auf dem Platz Vertrauen zu den Jugendlichen mit Migrationshintergrund aufbauen, um sie im Anschluss an das erste Gespräch beim Bonner SC zu einem späteren Zeitpunkt weiter zu beraten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen die Jugendlichen nicht nur bei der Berufsorientierung, sondern auch bei der Erstellung ihrer Bewerbungsunterlagen. Laut Hafize Sağlam sind Jugendliche mit Migrationshintergrund sowohl im deutschen Schulsystem als auch beim Übergang Schule-Beruf benachteiligt. Außerdem wissen viele nicht, welche Chancen die duale Berufsausbildung für sie bietet.

Dankbar für jede Unterstützung

Wie Chalome sind viele Jugendliche dankbar über professionelle Unterstützung bei der Berufsorientierung und Ausbildungsplatzsuche, um erfolgreich einen Ausbildungsplatz zu finden. Es ist wichtig, dass sie lernen, ihre Stärken in Szene zu setzen und über die Möglichkeiten auf dem Ausbildungsmarkt informiert sind.

Und nun?

Chalome hat die Beratung von Hafize Sağlam gut gefallen. Die beiden werden sich noch einmal treffen, um eine Bewerbung für Chalome als Koch vorzubereiten. Hafize Sağlam wird Chalome beim Schreiben der Bewerbung unterstützen. Er sollte zum Beispiel im Anschreiben erwähnen, dass sein Vater Koch ist, um zu zeigen, dass er diesen Beruf schon aus seinem Elternhaus kennt. Viele Jugendliche mit Migrationshintergrund sind sich ihrer Stärken nicht bewusst. Oft sind sie zweisprachig aufgewachsen und kennen sich in unterschiedlichen Sprach- und Kulturräumen aus, was für Unternehmen ein großer Vorteil sein kann. Bei Chalome kann sich außerdem seine Mitgliedschaft beim Bonner SC positiv auf seinen Lebenslauf auswirken. Sie zeigt, dass er teamfähig ist.

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