Das Programm JOBSTARTER plus: Stark für die berufliche Bildung

Lösungswege für aktuelle Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt und in der Ausbildung finden – darauf zielte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit JOBSTARTER plus.

Junger Auszubildender ölt mit einer Sprühdose eine Fahrradkette ein.
Läuft wie geschmiert: JOBSTARTER plus-Projekte unterstützen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen. © JOBSTARTER / Fotografen: Silvia Kröger-Steinbach und Christian Ahrens

Das Programm JOBSTARTER plus förderte Konzepte im Bereich der regionalen Strukturentwicklungen und trug damit zu einem besseren Übergang von der Schule in die Ausbildung bei. Es verband aktuelle berufsbildungspolitische Themen mit den jeweiligen regionalen Gegebenheiten und Entwicklungspotenzialen in der Wirtschaft.

JOBSTARTER plus hatte zum Ziel, den Fachkräftenachwuchs zu sichern, regionale Ausbildungsstrukturen zu verbessern und angesichts einer sinkenden Ausbildungsbetriebsquote die Ausbildungskompetenz und -bereitschaft von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu erhalten. Die geförderten Projekte hielten daher ein umfassendes Dienstleistungsangebot für KMU bereit, das bedarfsgerecht bei der Unterstützung der Erstausbildung und bei der Ausweitung der betrieblichen Ausbildungsaktivitäten zum Einsatz kam.

Das Programm JOBSTARTER plus wird im Arbeitsbereich 4.4 „Stärkung der Berufsbildung“ im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) umgesetzt.

Im Fokus: Fachliche Schwerpunkte des Programms JOBSTARTER plus

JOBSTARTER plus machte sich für viele Ausbildungsthemen stark. Ein zentraler Bestandteil der Projektförderung war das Externe Ausbildungsmanagement (EXAM), das KMU vor und während der Ausbildung unterstützte. Das Externe Ausbildungsmanagement umfasste viele praktische Angebote und wurde individuell und flexibel am Bedarf des Betriebs ausgerichtet. Es bot Unterstützung zu allen Themen rund um die duale Ausbildung und reichte von der Aufnahme über die Durchführung bis hin zum Abschluss der Ausbildung.

Ein Schwerpunkt beim Externen Ausbildungsmanagement war das Thema Digitalisierung. Ob Roboter, sich selbst steuernde Maschinen oder künstliche Intelligenz: KMU stehen vor der Herausforderung, ihre Ausbildung zu modernisieren und an die Erfordernisse der Digitalisierung anzupassen. Dafür benötigen sie qualifiziertes Personal und spezifisches Know-how. JOBSTARTER plus-Projekte begleiteten und unterstützten KMU dabei, ihre Aus- und Weiterbildung für die Zukunft fit zu machen.

JOBSTARTER plus stärkt die duale Ausbildung in Deutschland

Projekte im Programm JOBSTARTER plus unterstützten kleine und mittlere Unternehmen bei allen Fragen rund um die Berufsausbildung. Der Film zeigt, wie die Projekte arbeiteten und wie Betriebe, Auszubildende und die duale Ausbildung profitierten.

: Video : 05:01

Kompetenz vor Ort: Die JOBSTARTER-Regionalbüros

Unterstützung bei der Durchführung des Programms JOBSTARTER plus erhielt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) von den vier Regionalbüros in Nord-, Süd-, Ost- und Westdeutschland. Sie erfüllten eine wichtige Brückenfunktion zwischen dem verantwortlichen Arbeitsbereich im Bundesinstitut für Berufsbildung und den Akteuren der beruflichen Bildung auf Landesebene und auf regionaler Ebene. Zu den Kernaufgaben der Regionalbüros gehörten außerdem die Begleitung der Förderprojekte vor Ort, die regionale Vernetzung, die Durchführung von Fachtagungen und Workshops vor Ort sowie der Transfer erfolgreicher Projektansätze. Mit ihren vertieften Kenntnissen über die regionalen Ausbildungsmärkte trugen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Regionalbüros wesentlich zum Erfolg des Programms JOBSTARTER plus bei.

Regionalbüro Nord

Institut für berufliche Bildung,
Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (involas) GmbH
Stresemannstr. 360
22761 Hamburg
Website

Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein

Regionalbüro Süd

Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH
Rollnerstraße 14
90408 Nürnberg
Website

Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hessen

Regionalbüro Ost

GEBIFO – Gesellschaft zur Förderung von Bildungsforschung und Qualifizierung mbH
Berliner Straße 10a
13127 Berlin
Website

Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen

Regionalbüro West

Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk e. V. (ZWH)
Sternwartstraße 27-29
40223 Düsseldorf
Website

Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland

 

Gut beraten: Der JOBSTARTER-Begleitausschuss

Der Erfolg des Programms basierte auch auf der Unterstützung durch die Expertinnen und Experten des JOBSTARTER-Begleitausschusses. Er bestand aus Vertreterinnen und Vertretern der Spitzenverbände der Wirtschaft, der Gewerkschaften, der Länder, verschiedener Bundesministerien, der Bundesagentur für Arbeit und der Wissenschaft.

Sie berieten das BIBB bei der Entwicklung der Förderstrategien und der Projektauswahl. Sie stellten zudem Verbindungen mit und Abgrenzungen zu anderen Förderprogrammen des Bundes und der Länder sowie zu aktuellen Entwicklungen in Berufsbildungspolitik und Berufsbildungsforschung her.

Von JOBSTARTER zu JOBSTARTER plus

Im Vorläuferprogramm „JOBSTARTER“ wurden seit 2006 insgesamt 287 innovative Projekte in fünf Förderrunden durch eine Zuwendung auf drei Jahre unterstützt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Europäische Sozialfonds (ESF) (Förderperioden 2000-2006 und 2007-2013) haben dafür rund 96 Millionen Euro bereitgestellt. Jede Förderrunde setzte dabei neue inhaltliche Akzente zur Umsetzung der zentralen Programmziele. Aufgrund der damaligen Situation am Ausbildungsstellenmarkt standen neben der regionalen Strukturverbesserung die Schaffung zusätzlicher betrieblicher Ausbildungsplätze und die Erprobung der Neuerungen des 2005 novellierten Berufsbildungsgesetzes (BBiG) im Zentrum. Mit einer sechsten, aus Mitteln des BMBF in Höhe von rund 11,3 Millionen Euro finanzierten JOBSTARTER-Förderrunde und ihren im Herbst 2013 gestarteten 23 Projekten wurde der Übergang in die neue ESF-Förderperiode 2014-2020 mit neuen Zielen und Förderschwerpunkten gestaltet.

2014 startete JOBSTARTER plus im Rahmen der ESF-Förderperiode 2014-2020 und löste damit das seit 2006 laufende Programm JOBSTARTER ab. Die Themenschwerpunkte für JOBSTARTER plus leiten sich u.a. aus der Allianz für Aus- und Weiterbildung ab. Die Allianz für Aus- und Weiterbildung wurde zunächst für die Jahre 2015-2018 von der Bundesregierung, den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft, den Gewerkschaften, der Bundesagentur für Arbeit und den Ländern beschlossen. 2019 unterzeichneten die Partner eine neue Vereinbarung der Allianz für die Jahre 2019 bis 2021. Das Bündnis setzt sich dafür ein, die Attraktivität, Qualität und Leistungsfähigkeit sowie die Integrationskraft der beruflichen Bildung weiter zu stärken.

Das BMBF und der ESF stellen für das Programm JOBSTARTER plus rund 108 Millionen Euro bereit.