Eindrücke aus der Projektarbeit

Von Workshops über Ausbildungsmessen bis hin zu Coachings – die KAUSA-Servicestellen unterstützen Selbstständige und Jugendliche mit Migrationshintergrund, junge Flüchtlinge sowie Berater der beruflichen Bildung. Ein Einblick in die Projektarbeit.

Auch 2016 werden sich die – inzwischen 29 – KAUSA-Servicestellen dafür einsetzen, dass weitere Unternehmerinnen und Unternehmer mit Migrationshintergrund dazu gewonnen werden auszubilden. Sie werden Jugendlichen mit Migrationshintergrund und jungen Flüchtlingen helfen, ihre Stärken zu entdecken und erfolgreich in die Ausbildung zu starten. Außerdem werden sie Eltern in den Berufsbildungsprozess mit einbeziehen und Beraterinnen und Beratern hilfreiche Tipps an die Hand geben. Ebenso werden Sie weiterhin einen Schwerpunkt auf die umfangreiche und erfolgreiche Netzwerkarbeit legen, die die KAUSA-Servicestellen auszeichnet und zu ihrem Erfolg beiträgt.

Einen kleinen Ausschnitt aus der vielfältigen Arbeit der KAUSA-Servicestellen haben wir für Sie zusammengestellt:

KAUSA für

KAUSA für Beraterinnen und Berater

KAUSA-Servicestelle Essen

„Verschieden oder doch gleich?“
Workshops für Fachkräfte zur interkulturellen Berufsorientierung

Plakat der Seminarreihe „Verschieden oder doch gleich?“
Plakat der Seminarreihe „Verschieden oder doch gleich?“ © KAUSA-Servicestelle Essen

Diese Frage stellt die KAUSA-Servicestelle Essen in drei Workshops für Fachkräfte zur interkulturellen Berufsorientierung. Mit dem Ziel, Fachkräfte in den Schulen und Beratungsstellen bei ihrer Arbeit mit Jugendlichen und Eltern mit Migrationshintergrund zu unterstützen, wurde die Workshopreihe „Verschieden oder doch gleich?“ entwickelt. Sie ist eine Modellveranstaltung für interkulturelle Berufsorientierung in Zusammenarbeit mit dem Bildungsbüro Essen und dem Kommunalen Integrationszentrum Essen.

Die Workshops bieten verschiedenen Akteuren im Arbeitsfeld „Übergang Schule-Beruf“, insbesondere im Themenfeld „Ausbildungsbeteiligung der Jugendlichen mit Migrationshintergrund“, gleichzeitig ein Forum zur Vernetzung. Die Workshopthemen waren bzw. sind: „Lebenswelten der Muslime“ (24. November 2015), „Interkulturelle Berufsberatung“ (26. April 2016) und „Flüchtlinge auf dem Ausbildungsmarkt“ (22. November 2016).

KAUSA für Eltern und Jugendliche

KAUSA-Servicestelle Köln

Traumberuf „Kaufmann für Büromanagement“
KAUSA unterstützt Romeo auf dem Weg in die Ausbildung – ein Porträt

Romeos Eltern kommen aus dem Kongo. Er ist in Deutschland geboren und hat hier die Hauptschule abgeschlossen. Während eines Schulpraktikums in einem Zweiradbetrieb sammelte er erste Erfahrungen im kaufmännischen Bereich. Seitdem stand sein Wunschberuf fest: „Kaufmann für Büromanagement“. Er wusste jedoch nicht, wie er dieses Ziel erreichen sollte und auch seine Eltern kannten sich im deutschen Ausbildungssystem nicht genug aus, um ihn hierbei zu unterstützen.

Sein Vater sprach schließlich mit dem Vorsitzenden der Migrantenorganisation „Das Parlament e.V.“, Paulo Yegi S., ein ehrenamtlicher Bildungsbeauftragter, der ihn über die Beratungsangebote der KAUSA-Servicestelle Köln informierte. Romeo und seine Eltern nutzten dann gemeinsam die Beratung der KAUSA-Servicestelle Köln. Durch das Know-how in kultursensibler Beratung und muttersprachlicher Unterstützung – in diesem Fall portugiesisch – gelang es, für ihn eine erfolgversprechende berufliche Strategie zu entwickeln und alle zu motivieren, diesen Weg einzuschlagen.

Der erste Schritt ist getan: Heute ist Romeo ein guter Schüler in der Berufsfachschule, wodurch die Aussicht, einen Ausbildungsplatz zum Kaufmann für Büromanagement zu bekommen, in greifbare Nähe gerückt ist.

KAUSA-Servicestelle Essen

Ausbildungsplatz? Wir schaffen das!
Bewerbungstraining für Mädchen mit Migrationshintergrund

Mädchen mit Migrationshintergrund während eines Bewerbungstrainings an einem Tisch.
Mädchen mit Migrationshintergrund werden in speziellen Bewerbungstrainings gezielt gefördert. © KAUSA-Servicestelle Essen

Werte wie Bescheidenheit und Zurückhaltung prägen in vielen Kulturen die Erziehung der Mädchen, wodurch es ihnen häufig besonders schwer fällt, sich in Bewerbungsgesprächen selbstbewusst zu präsentieren. Die KAUSA-Servicestelle Essen hat deshalb ein besonderes Angebot für Mädchen mit Migrationshintergrund konzipiert.

Unter dem Motto „Ausbildungsplatz? Wir schaffen das!“ trainieren Mädchen gezielt das selbstbewusste Auftreten im Bewerbungsprozess. Das Training besteht aus zwei Modulen, die an zwei halben Tagen durchgeführt werden. Im ersten Modul wird der Bewerbungsprozess unter dem Titel „Von der Stellenausschreibung zum Anschreiben“ besprochen. Im zweiten Modul wird das Vorstellungsgespräch thematisiert und trainiert.

Die Veranstaltung wird ab Mitte 2016 als „mobile Veranstaltung“ auch in Migrantenorganisationen weitergeführt.

KAUSA-Servicestelle-Bonn/Rhein-Sieg

Eltern ansprechen
Planungsgruppe zum Thema Elternarbeit gestartet

Um Eltern mit Migrationshintergrund beim Übergang Schule-Beruf zu unterstützen, starteten die KAUSA-Servicestelle Bonn/Rhein-Sieg und das Kommunale Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises im Dezember 2015 die Planungsgruppe „Interkulturelle ausbildungs- und arbeitsmarktorientierte Elternarbeit im Rhein-Sieg-Kreis“.

Die Einbeziehung von Eltern bei der Berufsorientierung ist für eine erfolgreiche Eingliederung in die Ausbildung zentral, da diese häufig einen großen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder haben.

Eltern mit Migrationshintergrund können ihre Kinder jedoch häufig nicht unterstützen, da sie nicht mit dem deutschen Ausbildungssystem vertraut sind oder es Sprachbarrieren gibt. Zudem gibt es Schwierigkeiten, Eltern mit Migrationshintergrund über die klassischen Informationswege zu erreichen und somit für eine Zusammenarbeit zu gewinnen.

Ziel ist es, gemeinsam mit regionalen Partnerinnen und Partnern nachhaltige Strategien für ein „Empowerment“ der Elternarbeit in der Region zu entwickeln. Die enge Kooperation mit Migrantenselbstorganisationen und Moscheevereinen ist ein zentrales Element der Planungsgruppe, um Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu gewinnen, die bereits in Kontakt mit diesen Eltern stehen.

Die Planungsgruppe arbeitet derzeit an der Erstellung einer Reihe aufeinander aufbauender und eventuell mehrsprachiger Module. Für Herbst 2017 wurde gemeinsam mit der Handwerkskammer zu Köln die Durchführung einer mehrsprachigen Ausbildungsbörse angeregt: Die Eltern erhalten einen praxisorientierten Einblick in ausgewählte Handwerksberufe der Region und können bei Verständigungsproblemen auf Dolmetscher zurückgreifen.

KAUSA-Servicestelle Köln

Jugendliche stärken
Unterstützung auf dem Weg in die Ausbildung

Zitate von Jugendlichen aus den KAUSA-Empowerment-Meetings:

„Wir möchten gerne ernst genommen und trainiert werden, um sicher sein zu können, dass wir ausbildungs- und berufsfähig sind.“

„Ich weiß, dass der Weg zur Ausbildung richtig für mich ist, aber wie motiviere ich mich?“

Zahlreiche Gespräche mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund zeigen, wie wichtig es ist, gemeinsam mit ihnen berufliche Schritte und Strategien zu entwickeln und sie bei der Ausbildungsplatzsuche zu begleiten. Oft hindern mangelnde Informationen oder Angst vor Misserfolg die Jugendlichen auf ihrem Weg in eine erfolgreiche berufliche Karriere.

Das Ziel der KAUSA-Servicestelle Köln ist es, bei den Jugendlichen Begeisterung für die vielfältigen Möglichkeiten der Ausbildung zu wecken und ihnen bei der Ausbildungsplatzsuche zu helfen. So gelingt es, ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihre besonderen Talente in der Orientierungs- und Bewerbungsphase bei Unternehmen und Personalverantwortlichen aktiv einzusetzen. Hierbei helfen maßgeschneiderte Instrumente und Methoden um die Jugendlichen zu coachen und zu begleiten, wie beispielsweise Empowerment-Meetings für Jugendliche.

Darüber hinaus bedarf es aber auch des aktiven Dialogs und Informationsaustauschs mit den Partnerinnen und Partnern der KAUSA-Servicestelle. Um diesen Austausch zu fördern und wichtige Kontakte zu knüpfen, die bei der Vermittlung der Jugendlichen in ein Ausbildungsverhältnis hilfreich sein können, werden Netzwerk-Sitzungen mit Bildungsträgern, Unternehmen und Personalverantwortlichen organisiert.

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Die Empowerment-Meetings der KAUSA-Servicestelle Köln sind aus dem KAUSA Jugendforum 2012 entstanden. Die Servicestelle hat die Betreuung der Kölner Jugendforums-Gruppe übernommen und mit den Jugendlichen weiter daran gearbeitet, ihre Stärken aufzudecken und weiter zu entwickeln.

KAUSA-Servicestelle Kassel

Der Stärken-Workshop
Bewerbungstraining in der Schule

Schülerinnen und Schüler während eines Stärken-Workshops.
Von der IGS Kaufungen ausgewählte Schülerinnen und Schüler während des Stärken-Workshops. © KAUSA-Servicestelle Kassel

Jede Schülerin und jeder Schüler verfügt über unterschiedlichste Stärken und Kompetenzen. Im Alltag jedoch verlieren viele dieser Stärken gegenüber den Schulnoten an Gewicht. Da Jugendliche nicht immer gute Schulnoten haben, sollten sie demnach ihre Stärken nutzen, um im Bewerbungsverfahren zu punkten. Genau diese Stärken und Kompetenzen werden im Stärken-Workshop der KAUSA-Servicestelle Kassel herausgearbeitet und konstruktiv in simulierten Bewerbungsgesprächen eingesetzt. Der Workshop wurde für Jugendliche mit Migrationshintergrund entwickelt und wird in der 8. und 9. Klasse durchgeführt. Mit überwiegendem Praxisbezug werden Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund durch Rollenspiele auf die Situation des Bewerbungsgespräches und die richtige schriftliche Bewerbung vorbereitet.

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war der Stärken-Workshop ein voller Erfolg. Auch der Klassenlehrer der Integrierten Gesamtschule in Kaufungen war begeistert. Dieses Angebot soll nun in der Gesamtschule dauerhaft verankert und jedes Jahr mit Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund der 8. und 9. Klassen durchgeführt werden.

KAUSA-Servicestelle Essen

Beratung zu ungewöhnlicher Stunde
Lange Nacht der interkulturellen Berufsberatung

Am ersten Freitag des Monats blieben im September 2015 in Essen nicht nur die Geschäfte bis Mitternacht geöffnet. Auch Beratungsdienste der beruflichen Bildung machten eine „Spätschicht“.

Ziel der Veranstaltung war es, Migrantinnen und Migranten die bestehenden Beratungsangebote näher zu bringen. Zu ungewöhnlicher Stunde konnten sie die KAUSA-Servicestelle in entspannter Atmosphäre kennenlernen und sich einen ersten Eindruck in den Beratungen verschaffen.

Den Jugendlichen und ihren Eltern standen neun Beraterinnen und Berater verschiedener Essener Institutionen (Agentur für Arbeit, Jobcenter, Jugendhilfe gGmbH, IHK, Jugendmigrationsdienst und KAUSA-Servicestelle) für Fragen rund um das Thema Ausbildung zur Verfügung. Im Rahmen der ersten „Langen Nacht“ wurden 63 junge Menschen aus circa 18 Ländern durchschnittlich 30 bis 40 Minuten lang beraten. Zum Abschluss erhielten alle Teilnehmenden kostenlos ein professionelles Bewerbungsfoto.

KAUSA für Flüchtlinge

KAUSA-Servicestelle Augsburg

Ein syrischer Flüchtling als Ansprechpartner
Farouk Mohammad unterstützt die KAUSA-Servicestelle Augsburg

Portrait Farouk Mohammad.
Farouk Mohammad ist der erste Kontakt für Flüchtlinge in der Region Augsburg. © KAUSA-Servicestelle Augsburg

Seit Dezember 2015 arbeitet Farouk Mohammad im Rahmen einer halben Stelle in der KAUSA-Servicestelle Region Augsburg. Nach verschiedenen Praktika, unter anderem in der Berufsbildung der IHK Schwaben und beim A.A.U.e.V., kennt er nun das duale Ausbildungssystem.

Seit Februar 2016 ist er der erste Kontakt der KAUSA-Servicestelle für junge Flüchtlinge aus dem Nahen Osten. Da er selbst aus Syrien geflüchtet ist, genießt er das volle Vertrauen der jungen Leute, die Informationen zur Berufsausbildung, Tipps, Anleitungen zur Selbsthilfe und Unterstützung für eine Integration in den Ausbildungsmarkt benötigen. Farouk weiß aus seiner eigenen Erfahrung, wie Flüchtlinge angesprochen werden können und er übersetzt schnell und treffend Deutsch-Arabisch-Deutsch. Er ist „der Mann“ für das Auffinden und die Erstansprache der Zielgruppen der KAUSA-Servicestelle, denn er hat auch Zugang zu den Einrichtungen, in denen sich die Geflüchteten aufhalten.

In der Zwischenzeit hat Farouk seinen Traumberuf gefunden: Er will Krankenpfleger werden und startet im Herbst seine Ausbildung im Klinikum Augsburg. Dennoch wird er die KAUSA-Servicestelle Augsburg weiterhin mit seiner Erfahrung unterstützen.

KAUSA-Servicestelle Berlin

Ausbildungsmesse der besonderen Art
„Refugees in der Ausbildung“ in Berlin

Eine der bundesweit größten Ausbildungsmessen für Geflüchtete fand am 16. Juni 2016 im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit in Berlin Mitte statt. Eingeladen hatten die KAUSA-Servicestelle Berlin, die Agentur für Arbeit Berlin Mitte und der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg. Über 800 Geflüchtete und rund 30 Unternehmen waren der Einladung gefolgt.

Vorbereitet wurde das neue Format gemeinsam mit den Berliner Gemeinschaftsunterkünften und Oberstufenzentren sowie mit ausgewählten Betrieben.

Auf der Messe konnten sich die Geflüchteten über Ausbildungsberufe informieren und bei Interesse an einer Ausbildung Kontaktbögen ausfüllen. Einige Unternehmen signalisierten, dass sie nach der Messe den Kontakt mit den Interessierten aufrechterhalten möchten, um über Praktika und Ausbildung zu informieren.

Begleitend zur Messe wurden Informationsveranstaltungen angeboten, bei der unter anderem Auszubildende, die selbst nach Deutschland geflüchtet sind, von ihren ersten Erfahrungen bei der Ausbildungsvorbereitung berichteten. Übersetzt wurde dabei ins Arabische, Farsi und Englische. Die Geflüchteten konnten sich außerdem zu rechtlichen und fachlichen Fragestellungen beraten lassen oder sich über Unterstützungsangebote informieren. 11 Praktikums- und Ausbildungsverhältnisse wurden direkt angebahnt, weshalb eine weitere Veranstaltung für Anfang 2017 bereits in Planung ist.

KAUSA-Servicestelle Essen

Ratgeber in vier Sprachen
Mini-Broschüre informiert junge Flüchtlinge über die duale Ausbildung

Die Cover der Ausbildungsratgeber für Flüchtlinge.
Die Cover der Ausbildungsratgeber für Flüchtlinge. © KAUSA-Servicestelle Essen

Die ersten Kontakte mit der Zielgruppe der Flüchtlinge zeigten, dass die Gruppe hinsichtlich der Bildungsabschlüsse und Sprachkenntnisse sehr heterogen ist. Doch eines haben alle gemeinsam: die hohe Motivation und wenigen Kenntnisse über das deutsche Ausbildungssystem. Aus diesem Grund hat die Informationsarbeit eine zentrale Bedeutung für diese Zielgruppe. Die von der KAUSA-Servicestelle Essen entwickelten Minibroschüren mit Zeichenfiguren („Mini-Bro“) bieten den Flüchtlingen Informationen über die Chancen der dualen Ausbildung.

Fragen wie: „Was für einen Stellenwert hat die duale Ausbildung in Deutschland?“, „Was bietet die duale Ausbildung“ und „Was sind die wichtigsten Aspekte des dualen Ausbildungssystems?“ werden in der 12-seitigen Broschüre beantwortet. Sie ist in den Sprachen Arabisch, Deutsch, Englisch und Persisch erschienen.

Außerdem informiert die KAUSA-Servicestelle die Flüchtlinge durch Infoveranstaltungen in den Migrantenselbstorganisationen bzw. in Selbsthilfegruppen in arabischer oder englischer Sprache. Eine arabisch- bzw. deutschsprachige Präsentation zum Thema „Duale Ausbildung“ wird in den Veranstaltungen eingesetzt.

KAUSA-Servicestelle Osnabrück

Ein Stück Kompetenz in Deutschland wiedergefunden
Werkstattführungen für Flüchtlinge

Das kenne ich, das habe ich auch schon gemacht!“ ̶  Dieser Gedanke ist deutlich sichtbar in den Gesichtern der jungen Männer, die heute in den Werkstätten der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim zu Gast sind. Die Jugendlichen betreten gerade den Bereich Straßenbau und hier wird Handwerk praktisch veranschaulicht.

In den Werkstattbesichtigungen wird geflüchteten Jugendlichen gezeigt, dass eine handwerkliche Ausbildung eine solide Lebensgrundlage bildet und später den Weg in Zusatzqualifikationen, Entwicklungsmöglichkeiten und Karriereperspektiven ermöglicht.

Dieses Angebot unter dem Motto „10 Ausbildungsberufe in 120 Minuten“ soll Neugier und Begeisterung wecken, sich eine Perspektive in Deutschland zu schaffen. Um dies zu erreichen, müssen frühzeitig Weichen gestellt werden. Hierzu gehören die berufliche Orientierung und das Erreichen der sprachlichen Voraussetzungen für eine Ausbildung.

Die KAUSA-Servicestelle Osnabrück bietet regelmäßig Führungen in Kooperation mit dem Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft durch die Werkstätten an. „Ein bekanntes Stück Handwerk findet sich überall auf der Welt“. Als die Übersetzerin dies der Gruppe auf Persisch erklärt, kommen wir trotz der Sprachbarriere ins Gespräch und sehen überall ein zustimmendes Lächeln.

KAUSA für Unternehmerinnen und Unternehmer

KAUSA-Servicestelle Hamburg

Gut vorbereitet in die Prüfung
AEVO-Kurse für Unternehmerinnen und Unternehmer

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im AEVO-Kurs.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden im AEVO-Kurs auf die Ausbildereignungsprüfung vorbereitet. © KAUSA-Servicestelle Hamburg / ASM

Die Ausbildungsbeteiligung von Unternehmerinnen und Unternehmern mit Migrationshintergrund ist laut der 2014 veröffentlichten Studie „Ökonomische Bedeutung und Leistungspotenziale von Migrantenunternehmen“ in den letzten Jahren gestiegen. Damit (noch) mehr zugewanderte Unternehmerinnen und Unternehmer ausbilden, weisen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KAUSA-Servicestelle Hamburg auf die Vorteile hin, die Betriebe haben, die ihren Nachwuchs selbst ausbilden. So vermittelt die KAUSA-Servicestelle zum Beispiel in für die Zielgruppe maßgeschneiderte Kurse zur Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung vor der Handelskammer Hamburg.

Wie plane ich eine Ausbildung? Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Behörden, Kammern und Schulen? Das und vieles mehr lernen die Kursteilnehmer in 84 Unterrichtsstunden bei der Arbeitsgemeinschaft selbstständiger Migranten e.V., Träger der KAUSA-Servicestelle Hamburg. Der AEVO-Kurs weist zwei Besonderheiten auf: Zum einen bedienen sich die Dozentinnen und Dozenten einer einfachen Sprache und zum anderen findet der Unterricht auf Wunsch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Sonntagen, jeweils von 9 bis 15 Uhr, statt, damit eine höhere Beteiligung von Kleingewerbetreibenden mit Migrationshintergrund nicht aus Zeitgründen scheitert.

veröffentlicht: Juli 2016