Projektförderung: den Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt begegnen

Mit dem Programm JOBSTARTER plus förderte das Bundesministerium für Bildung und Forschung bundesweit Projekte, die Impulse für die berufliche Bildung setzen und regionale Ausbildungsstrukturen verbessern.

Seit 2006 veröffentlichte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Förderbekanntmachungen im Rahmen der Programme JOBSTARTER (2006-2013), JOBSTARTER CONNECT (2009-2014) und JOBSTARTER plus (seit 2014). Es wurden insgesamt über 500 Projekte gefördert. Einen Überblick über die JOBSTARTER plus-Projekte erhalten Sie über die Projektlandkarte.

Die Förderrichtlinien der einzelnen Förderbekanntmachungen setzten dabei verschiedene thematische Schwerpunkte – jeweils angepasst an die aktuellen Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt. Die Auswahl der zu fördernden Projekte traf die durchführende Programmstelle im Einvernehmen mit dem BMBF und dem Begleitausschuss.

Weitere Informationen zu den Inhalten der einzelnen Förderrunden erhalten Sie in den jeweiligen Klappboxen..

Die Projekte der Transfer-Förderrunde JOBSTARTER plus

In den Projekten von JOBSTARTER und JOBSTARTER plus spielte der Transfer von entwickelten Formaten und Materialien neben den Aspekten Verstetigung und Nachhaltigkeit eine feste Rolle. Die jahrelange Projekterfahrung zeigte jedoch, dass der Transferprozess aus verschiedenen Gründen oftmals schwierig zu bewerkstelligen ist. Um den Transferprozess wirkungsvoller gestalten zu können sowie eine größere Motivation und Steuerung für diesen Prozess zu erreichen, wurden im Rahmen des Programms JOBSTARTER plus Transferprojekte gefördert. Sie reichten mit ihrem Ansatz weit über die bisherigen Transfer- und Verwertungsaktivitäten hinaus.

Die Transferprojekte übertrugen erfolgreiche Instrumente, Materialien, Konzepte, Formate und Erfahrungen

  • überregional und/oder
  • auf andere Branchen sowie Berufe/Berufsbereiche und/oder
  • aus analogen in digitale Formen.

Sie unterstützten dadurch maßgeblich den Prozess der erfolgreichen Fachkräfte-Gewinnung in den dualen Berufen. Die transferierten Maßnahmen sollten als Unterstützungsleistungen für Ausbildungsbetriebe dauerhaft zur Verfügung stehen und es ermöglichen, die regionalen Unterstützungssysteme für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) weiterzuentwickeln.

Die elf geförderten Transfer-Projekte gingen aus Projekten der 4. Förderrunde von JOBSTARTER plus hervor und waren meist im Verbund unterschiedlicher Institutionen tätig.

Zahlen zur Transfer-Förderrunde JOBSTARTER plus:

  • Förderbeginn: ab 1. Juli 2021
  • Finanzierungsart: Anteilfinanzierung (nur bestimmte Ausgaben)
  • Fördersumme pro Zuwendungsempfänger: max. 130.000,- €
  • Laufzeit pro Projekt: max. 18 Monate
  • 11 Projekte

Zur Förderrichtlinie der Transfer-Förderrunde JOBSTARTER plus

Die Projekte der fünften Förderrunde JOBSTARTER plus

Die 26 Projekte der fünften Förderrunde JOBSTARTER plus „Aus- und Weiterbildung in der Wirtschaft 4.0 – Unterstützung für KMU zur Anpassung an den digitalen Wandel“ starteten im Zeitraum vom Dezember 2019 bis August 2020.

Ausgangspunkt der JOBSTARTER plus-Projekte war die fortschreitende Digitalisierung, ein alle Lebensbereiche erfassender Prozess, der auch die Arbeitswelt tiefgreifend und nachhaltig verändert. Dies äußert sich unter anderem darin, dass neue Wertschöpfungsprozesse und -ketten entstehen, entlang derer sich auch traditionelle berufliche Tätigkeits- und Anforderungsprofile wandeln. Aber auch neue Geschäftsmodelle, Formen der Arbeitskultur/-organisation und Arbeitsumgebungen bilden sich heraus und gewinnen zunehmend an Bedeutung. Auf derartige Veränderungen müssen sich die Unternehmen unabhängig von ihrer Branchenzugehörigkeit rechtzeitig einstellen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu wahren.

Ein wichtiger Schlüssel für diesen Wandlungsprozess ist die Aus- und Weiterbildung in den Betrieben. Diese Anpassung der beruflichen Bildung ist jedoch von hoher Komplexität gekennzeichnet. Gerade KMU benötigen in diesem Prozess Unterstützung. Ihnen ist der Stellenwert der Thematik „Digitalisierung“ zwar zumeist bewusst und sie rechnen mit veränderten Bildungsanforderungen an die Beschäftigten, aber die Digitalisierung wirkt sich bislang noch zu wenig auf die Aus- und Weiterbildung aus.

Das Programm JOBSTARTER plus unterstützte kleine und mittlere Unternehmen dabei, ihre Ausbildung an die veränderten Anforderungen anzupassen und sich für die Wirtschaft 4.0 fit zu machen. Die Projekte der fünften Förderrunde berieten insbesondere beim Ausbildungsmarketing 4.0, bei der Umsetzung neuer oder geänderter Ausbildungsordnungen, bei der Vermittlung von Basiskompetenzen zur Digitalisierung und beim Angebot von Zusatzqualifikationen.

Die 26 Projekte verteilten sich über 12 Bundesländer und wurden von Bildungsträgern, Kammern und kammernahen Trägern, branchenbezogenen Akteuren, kommunalen Trägern bzw. Wirtschaftsförderungen und Universitäten umgesetzt.

Zahlen zur fünften Förderrunde JOBSTARTER plus:

  • Förderbeginn: ab 1. Dezember 2019
  • Finanzierungsart: Anteilfinanzierung (nur bestimmte Ausgaben)
  • Fördersumme pro Projekt: max. 700.000,- €
  • Laufzeit pro Projekt: max. 36 Monate
  • 26 Projekte

Zur Förderrichtlinie der 5. Förderrunde JOBSTARTER plus (PDF, 559kB, Datei ist nicht barrierefrei)

Die Projekte der vierten Förderrunde JOBSTARTER plus

Kleinstbetriebe mit bis zu neun Beschäftigen und auch Kleinunternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten spüren den demografischen Wandel stärker als größere Unternehmen. Die Kapazitäten kleiner Betriebe, Jugendliche anzusprechen und für eine Ausbildung zu gewinnen, sind begrenzt. Ihnen fällt es daher zunehmend schwerer, ihre betrieblichen Ausbildungsplätze zu besetzen. Laut Berufsbildungsstatistik sinkt ihre Ausbildungsbeteiligung seit einigen Jahren kontinuierlich. Diese rückläufige Ausbildungsbeteiligung hat je nach Region und Branche unterschiedliche Gründe, und daher sind maßgeschneiderte Angebote und Maßnahmen zur Unterstützung der Betriebe erforderlich.

Die JOBSTARTER plus-Projekte unterstützten mit den Instrumenten des Externen Ausbildungsmanagements Klein- und Kleinstunternehmen (KKU) dabei, Ausbildungsangebote bereitzustellen, zu bewerben und zu besetzen. Dabei begleiteten die Projekte die KKU von der Auswahl geeigneter Bewerberinnen und Bewerber – auch mit Hilfe der Berufsberatung der BA – bis hin zur Umsetzung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung. Zugleich ging es darum, das Ausbildungsangebot in KKU qualitativ aufzuwerten und dessen Attraktivität zu steigern. So sollten KKU langfristig im Wettbewerb um qualifiziertes Personal bestehen. Ziel der Förderung war die Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung von Klein- und Kleinstunternehmen in bestimmten Regionen und/oder Branchen.

Externes Ausbildungsmanagement (EXAM) im Rahmen dieser Förderrunde konnte z. B. folgende Dienstleistungen umfassen:

  • Beratung noch nicht ausbildender Klein- und Kleinstunternehmen
  • Beratung in Bezug auf Neuerungen und Innovationen in Ausbildungsberufen
  • Unterstützung bei administrativen und rechtlichen Fragestellungen
  • Unterstützung bei der Suche nach Auszubildenden in Kooperation mit den regional zuständigen Agenturen für Arbeit
  • Unterstützung bei der Anbahnung von Praktika und Einstiegsqualifizierungen (EQ) mit dem Ziel der Übernahme in ein Ausbildungsverhältnis
  • Bewerbung der Nutzung von Regelinstrumenten und regional vorhandenen Unterstützungsangeboten für Betriebe (z. B. Einstiegsqualifizierungen, ausbildungsbegleitende Hilfen, Assistierte Ausbildung).

Die 39 JOBSTARTER plus-Projekte verteilten sich auf zwölf Bundesländer. Dort betreute jedes Projekt eine Zielregion etwa in der Größe eines Landkreises oder eines Arbeitsagentur- oder Kammerbezirks. Die überwiegende Zahl der Projekte unterstützte Klein- und Kleinstbetriebe aller vor Ort vertretenen Branchen. Je nach regionalem Bedarf wurden aber auch Schwerpunkte gesetzt, z. B. beim Handwerk, in der Landwirtschaft, im Handel oder in der Gastronomie.

Zahlen zur vierten Förderrunde JOBSTARTER plus:

  • 12 Projekte ab 1. Juli 2018; 27 Projekte ab 1. Januar 2019
  • Laufzeit pro Projekt: max. 36 Monate
  • Fördersumme pro Projekt: max. 600.000 Euro (bezogen auf 36 Monate Laufzeit)
  • Finanzierungsart: Anteilfinanzierung (nur bestimmte Ausgaben)
  • Förderbeginn: 1. Juli 2018 und 1. Januar 2019

Zu den Förderrichtlinien der vierten Förderrunde JOBSTARTER plus

Die Projekte der dritten Förderrunde JOBSTARTER plus Teil B

Die Projekte der dritten Förderrunde JOBSTARTER plus, Teil B: Aus- und Weiterbildung in der Wirtschaft 4.0 - Unterstützungsstrukturen für KMU im Anpassungsprozess der betrieblichen Ausbildung

Ab Juli 2017 starteten die 20 Projekte der 3. Förderrunde, Teil B, im Programm JOBSTARTER plus.

Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen derzeit vor der Herausforderung, ihre Fertigungs- und Dienstleistungsprozesse an die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung der Arbeitsprozesse in allen Wirtschaftsbereichen anzupassen. Da von dieser vollständigen Durchdringung der Wirtschaft mit Informationstechnik technische, logistische und betriebswirtschaftliche Unternehmensbereiche gleichermaßen berührt sind, spielt die Personalentwicklung eine zentrale Rolle: Welche Kompetenzen werden mittel- und langfristig gebraucht, um die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Unternehmensbereichen und der IT innerhalb des Unternehmens sowie die Beziehungen zu Lieferanten und Kunden zu managen? Wie kann die berufliche Aus- und Weiterbildung im Betrieb weiter ausgebaut werden, um den technologischen Wandel zu meistern und dauerhaft wettbewerbsfähig zu sein? Wie können Wirtschaft 4.0 und die damit einhergehende Veränderung von Tätigkeitsprofilen zur Ansprache und Gewinnung von Auszubildenden und Fachkräften eingesetzt werden?

Die im Rahmen dieser Förderlinie geförderten Projekte sollten Unterstützungsstrukturen für KMU entwickeln und dauerhaft in der Region verankern. Ziel sollte es dabei sein, die Betriebe hinsichtlich des Anpassungsprozesses ihrer betrieblichen Aus- und Weiterbildung zu beraten und zu begleiten. Als Dienstleistung für KMU konzipiert, stellten diese Unterstützungsstrukturen eine Ergänzung zu bestehenden Forschungs- und Förderaktivitäten des Bundes, der Länder und der Wirtschaft in diesem Bereich dar. Auf der Basis der Unterstützung einzelner Unternehmen konnten zudem regionale branchenbezogene KMU-Netzwerke zum Thema Aus- und Weiterbildung in der Wirtschaft 4.0 initiiert und moderiert werden.

Zahlen zur dritten Förderrunde JOBSTARTER plus, Teil B:

  • 20 Projekte
  • Laufzeit pro Projekt: max. 36 Monate
  • Fördersumme pro Projekt: unterschiedlich
  • Finanzierungsart: Anteilfinanzierung (nur bestimmte Ausgaben)
  • Förderbeginn: 1. Juli und 1. August 2017

Zu den Förderrichtlinien der dritten Förderrunde JOBSTARTER plus Teil B

Die Projekte der dritten Förderrunde JOBSTARTER plus Teil A

Ab März 2017 starteten die 18 Projekte der 3. Förderrunde, Teil A, im Programm JOBSTARTER plus, die mit Instrumenten des Externen Ausbildungsmanagements zur Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung von Klein- und Kleinstunternehmen in bestimmten Regionen und / oder Branchen beitragen sollten. Die betriebliche Ausbildungsbeteiligung ist rückläufig. Eine betriebsgrößenspezifische Betrachtung zeigt, dass diese Entwicklung insbesondere auf kleine Unternehmen mit bis zu 49 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und Kleinstunternehmen mit bis zu 9 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zurückzuführen ist.

Insgesamt ist die Zahl der Ausbildungsbetriebe bei den Kleinstunternehmen zwischen 2007 und 2017 um fast ein Viertel zurückgegangen. Diese rückläufige Ausbildungsbeteiligung hatte je nach Region und Branche unterschiedliche Gründe, und daher waren maßgeschneiderte Angebote und Maßnahmen erforderlich. Die regionalen Projektansätze basierten aus diesem Grund auf einer engen Kooperation mit der lokalen Wirtschaft sowie weiteren relevanten Akteuren der Berufsbildung vor Ort.

Die Projekte unterstützten die Unternehmen bei der Bereitstellung und Besetzung von Ausbildungsangeboten. Diese Unterstützungsleistungen umfassten die Einrichtung von Ausbildungsplätzen, die Bewerbung des Ausbildungsangebots und die Platzierung am regionalen Ausbildungsstellenmarkt sowie bei der Ausbildungsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (BA), die Auswahl geeigneter Bewerberinnen und Bewerber - auch mit Hilfe der Berufsberatung der BA -  bis hin zur Unterstützung bei der Umsetzung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung.

Externes Ausbildungsmanagement (EXAM) kann folgende Dienstleistungen umfassen:

  • Beratung noch nicht ausbildender Klein- und Kleinstunternehmen
  • Beratung in Bezug auf Neuerungen und Innovationen in Ausbildungsberufen
  • Unterstützung bei administrativen und rechtlichen Fragestellungen
  • Unterstützung bei der Suche nach Auszubildenden in Kooperation mit den regional zuständigen Agenturen für Arbeit
  • Unterstützung bei der Anbahnung von Praktika und Einstiegsqualifizierungen (EQ) mit dem Ziel der Übernahme in ein Ausbildungsverhältnis
  • Unterstützung bei der Koordination von Verbundausbildung
  • Fachliche Unterstützung erstmalig oder nach längerer Zeit wieder ausbildender Unternehmen bei der Durchführung der Ausbildung im ersten Jahr des Ausbildungsverhältnisses; danach gegebenenfalls Vermittlung einer weitergehenden Unterstützung und Beratung im Ausbildungsprozess durch Ehrenamtsinitiativen im Bereich der beruflichen Bildung
  • Bewerbung der Attraktivität der Ausbildung in Klein- und Kleinstunternehmen.

Zahlen zur dritten Förderrunde JOBSTARTER plus Teil A:

  • 18 Projekte
  • Laufzeit pro Projekt: max. 36 Monate
  • Fördersumme pro Projekt: max. 500.000 Euro (bezogen auf 36 Monate Laufzeit)
  • Finanzierungsart: Anteilfinanzierung (nur bestimmte Ausgaben)
  • Förderbeginn: 1. März 2017

Zu den Förderrichtlinien der dritten Förderrunde JOBSTARTER plus Teil A

Die Projekte der zweiten Förderrunde JOBSTARTER plus

Ab Mai 2016 starteten die 34 Projekte der 2. Förderrunde im Programm JOBSTARTER plus. Der Rückgang der Schulabgängerzahlen in Deutschland in Verbindung mit einem stärker werdenden Trend zu akademischer Ausbildung wirkt sich auf dem Ausbildungsmarkt durch eine rückläufige Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge, eine sinkende Ausbildungsbetriebsquote sowie durch eine je nach Region unterschiedliche Kombination aus Versorgungs-, Besetzungs- oder Passungsproblemen aus. Vorrangiges Ziel dieser Förderrunde mit ihren vier Förderlinien war es, über eine verbesserte Integrationsfähigkeit sowie höhere Attraktivität und Qualität betrieblicher Ausbildung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zur Stabilisierung regionaler Ausbildungsmärkte und zur Stärkung der Berufsbildung als wichtige Säule der Fachkräftesicherung beizutragen.

Unterstützungs- und Beratungsstrukturen für KMU

Ziel der Förderlinie I „Unterstützungs- und Beratungsstrukturen für KMU in Branchen mit Besetzungs- und Passungsproblemen oder Wirtschafts- oder Forschungsclustern“ war es, Strukturen zu entwickeln, die dazu dienen, Besetzungs- und Passungsprobleme in den betroffenen Branchen zu verringern oder den Stellenwert und das Potenzial beruflicher Bildung in bestehenden Wirtschafts- oder Forschungsclustern zu erhöhen.

Gerade KMU fällt es zunehmend schwerer, Ausbildungsplätze mit Jugendlichen zu besetzen, und sie benötigen häufig Unterstützung, um den Besetzungs- oder Passungsproblemen ihrer Branche entgegenwirken zu können. Eine zentrale Herausforderung ist es, die Attraktivität und Qualität des Ausbildungsangebots zu erhöhen. Angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels ist es notwendig, in vielen Branchen die Ausbildungsbeteiligung von KMU zu erhalten und neue Betriebe für die Ausbildung zu gewinnen, insbesondere dort, wo die Ausbildungsbereitschaft bislang noch unterdurchschnittlich ausgeprägt ist.

In Wirtschafts- oder Forschungsclustern sind die Kultur und das Angebot betrieblicher Berufsbildung noch sehr unterschiedlich entwickelt. Zugleich zeichnen sie sich durch etablierte Netzwerkstrukturen und bewährte Austauschbeziehungen ihrer Mitglieder aus, die als Basis für die Entwicklung integrierter Unterstützungs- und Beratungsangebote zur Berufsbildung in KMU genutzt werden können.

KAUSA Servicestellen

Ziel der Förderlinie II „Ausbildung und Migration – KAUSA Servicestellen“ war die Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung von Selbstständigen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im System der beruflichen Ausbildung. „KAUSA Servicestellen“ als regionale Anlaufstellen bieten Beratung und Information zur dualen Ausbildung für Selbstständige, Jugendliche und Eltern mit Migrationshintergrund. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen nehmen sie zudem die Erst- und Verweisberatung für junge Geflüchtete im Bereich der Berufsausbildung als zusätzliche Aufgabe wahr.

Hierzu förderte JOBSTARTER plus mit den KAUSA Servicestellen den Aufbau und die Umsetzung von regionalen Koordinierungs-, Informations- und Beratungsstrukturen im Kontext „Ausbildung und Migration“, wo ein gleichartiges Angebot noch nicht bestand. Durch die Kooperation mit Regelinstitutionen sowie Migrantenorganisationen wurden vorhandene Instrumente und Formate zielgruppenadäquat erweitert bzw. geschärft.

Verzahnung von Aus- und Weiterbildung

Das Ziel der Förderlinie III „Verzahnung von Aus- und Weiterbildung: Zusatzqualifikationen während der dualen Berufsausbildung“ war es, Strukturen zu entwickeln, um das bestehende Angebot an Zusatzqualifikationen  – zum Beispiel aus der beruflichen Weiterbildung – unter Berücksichtigung der regionalen Bedarfe für die berufliche Erstausbildung nutzbar zu machen. Durch das bestehende Angebot von Zusatzqualifikationen sollte die Attraktivität und Qualität der Erstausbildung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) gesteigert werden. Ziel war es, die Verzahnung von Aus- und Weiterbildung auszubauen.

Zusatzqualifikationen während der dualen Berufsausbildung sind für Betriebe und ihre Auszubildenden eine interessante Option, die Berufsausbildung stärker am betriebsspezifischen Bedarf zu orientieren und zugleich den Auszubildenden eine weitergehende Qualifizierung zu ermöglichen. Mit diesem Instrument erhalten Unternehmen die Chance, die Attraktivität dualer Berufsausbildung zu steigern und sich im Wettbewerb um leistungsstarke Jugendliche zu positionieren. Für die Auszubildenden wiederum können sich Möglichkeiten eines Aufstiegs in der Berufskarriere eröffnen.

Interregionale Mobilität

Ziel dieser Förderlinie war es, Strukturen zu entwickeln, die dazu beitragen, interregionale Mobilität zu erhöhen und damit einen Beitrag zur Lösung des Matchingproblems am Ausbildungsmarkt zu leisten. In zahlreichen Regionen Deutschlands weist der Ausbildungsstellenmarkt ein so großes Ungleichgewicht zwischen Ausbildungsplatzangebot der Betriebe und Ausbildungsplatznachfrage der Jugendlichen auf, dass die Besetzungs- und Versorgungsprobleme nicht mehr innerhalb der Region selbst gelöst werden können. Davon können einzelne Branchen, aber auch der gesamte regionale Ausbildungsstellenmarkt betroffen sein. Solche Passungsprobleme könnten langfristig durch den Austausch zwischen den Ausbildungsmärkten mehrerer Regionen gelöst werden. JOBSTARTER plus förderte Projekte, die kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei unterstützten, mit geeigneten Maßnahmen Jugendliche aus einer anderen Region als Auszubildende zu gewinnen, und gleichzeitig Jugendliche zu einem höheren Maß an Mobilität innerhalb Deutschlands zu ermutigen, unter Nutzung der bestehenden Fördermöglichkeiten auch außerhalb ihrer Heimatregion eine Ausbildungsstelle anzunehmen.

Zahlen zur zweiten Förderrunde JOBSTARTER plus

  • 34 Projekte
  • Laufzeit pro Projekt: max. 36 Monate
  • Fördersumme pro Projekt: max. 500.000 Euro (bezogen auf 36 Monate Laufzeit)
  • Fördersumme pro KAUSA Servicestelle (Förderlinie II): max. 600.000 Euro plus einer Aufstockung für die Erst- und Verweisberatung junger Geflüchteter (auf nachträglichen Antrag, Aufstockung max. 360.000 Euro, alles bezogen auf 36 Monate Laufzeit)
  • Finanzierungsart: Anteilfinanzierung (nur bestimmte Ausgaben)
  • Förderbeginn: 1. Mai 2016

Zu den Förderrichtlinien der zweiten Förderrunde JOBSTARTER plus

Die Projekte der ersten Förderrunde JOBSTARTER plus

Von Januar 2015 an waren 51 Projekte der 1. JOBSTARTER plus-Förderrunde aktiv. Diese Förderrunde zielte insbesondere auf eine nachhaltige Fachkräftesicherung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) durch Unterstützungsleistungen beim Erhalt und Ausbau ihrer Ausbildungsbeteiligung sowie bei der Erschließung weiterer Fachkräftepotenziale.

Die vier Förderlinien der 1. Förderrunde JOBSTARTER plus waren auf diese Themen ausgerichtet und zielten auf die Verbesserung des Übergangsmanagements von der Schule in die betriebliche Ausbildung, auf die Erschließung weiterer Fachkräftepotenziale, auf Unterstützung von KMU bei der Gewinnung von Studienabbrecherinnen und Studienabbrechern als Auszubildende sowie auf die Entwicklung interregionaler Kooperationen zum Ausgleich von Disparitäten auf den Ausbildungsmärkten in Deutschland.

Regionale Unterstützungsstruktur für KMU zur Integration von Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf in betriebliche Ausbildung

Der Schwerpunkt der ersten Förderlinie lag auf der Entwicklung einer regionalen Unterstützungsstruktur für KMU zur Ausbildungsintegration von Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf. Ziel war es, Betriebe – unter Einbeziehung bereits bestehender regionaler Angebote – dadurch in die Lage zu versetzen, Jugendliche mit Unterstützungsbedarf in eine betriebliche Ausbildung zu nehmen. Falls dies bei Jugendlichen aufgrund ihrer individuellen Voraussetzungen nicht direkt möglich war, konnte der Ausbildung eine vom Projekt gemeinsam mit Unternehmen und regionalen Partnern zu entwickelnde betriebliche Ausbildungsvorbereitung vorgeschaltet werden. Die Vernetzung eines Projekts mit vorhandenen Angeboten wie Berufseinstiegsbegleitern u.a. war obligatorisch. Wenn möglich, sollten bei der betrieblichen Ausbildungsvorbereitung auch Ausbildungsbausteine zur Anwendung kommen.

KAUSA-Servicestellen

Ein weiterer Schwerpunkt der ersten Förderrunde von JOBSTARTER plus waren die „KAUSA Servicestellen“. Als regionale Anlaufstellen bieten sie Beratung und Information zur dualen Ausbildung. Das Angebot richtet sich an Selbstständige, Jugendliche und Eltern mit Migrationshintergrund.

Unterstützung von KMU bei der Gewinnung von Studienabbrecherinnen und Studienabbrechern als Auszubildende

Schließlich sollten im Rahmen dieser ersten Förderrunde Betriebe dabei unterstützt werden, Studienabbrecher/-innen für eine duale Berufsausbildung zu gewinnen und KMU dafür gewonnen werden, diese Zielgruppe als potenzielle Fachkräfte wahrzunehmen. Die JOBSTARTER plus-Projekte entwickelten zudem Strategien, um Studienabbrecher über die Möglichkeiten einer dualen Ausbildung zu informieren und sie für eine Berufsausbildung zu gewinnen.

Entwicklung und Erprobung interregionaler Kooperationen zum Ausgleich von Disparitäten regionaler Ausbildungsmärkte – Netzwerke für Matching und Mobilität

Eine weitere Aufgabe von JOBSTARTER plus-Projekten war es, die Mobilitätsbereitschaft ausbildungssuchender Jugendlichen zu erhöhen und sie zu motivieren, einen Ausbildungsplatz auch außerhalb ihrer Heimatregion anzunehmen. Dazu sollten die Projekte mit den relevanten Akteuren der Berufsbildung Netzwerke für berufliche Ausbildung zwischen verschiedenen Regionen des Bundesgebiets aufbauen.

Zahlen zur ersten Förderrunde JOBSTARTER plus

  • 51 Projekte
  • Laufzeit pro Projekt: max. 36 Monate
  • Fördersumme pro Projekt: max. 390.000 Euro (bezogen auf 36 Monate Laufzeit)
  • Finanzierungsart: Anteilfinanzierung (nur bestimmte Ausgaben)
  • Förderbeginn: 1. Januar 2015

Zu den Förderrichtlinien der ersten Förderrunde JOBSTARTER plus