Ausbildungsmarketing 4.0

Wie Betriebe mit neuen Ideen Azubis finden Tipps und Tricks aus der Praxis

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

bei der Suche nach Auszubildenden ist für viele kleine und mittlere Unternehmen die Zeitenwende längst Realität: immer weniger Bewerberinnen und Bewerber – und gleichzeitig Zehntausende freie Ausbildungsplätze. Die Betriebe müssen sich an den wegen des Fachkräftemangels veränderten Ausbildungsmarkt anpassen.

Deshalb wird es für die Unternehmen immer wichtiger, mit einem modernen Ausbildungsmarketing bei den Jugendlichen zu punkten. Die Zeiten, in denen sich die Betriebe aus einer Vielzahl von Bewerbungen die geeignetste Kandidatin oder den geeignetsten Kandidaten aussuchen konnten, sind für viele kleine und mittlere Unternehmen vorbei.

Das vorliegende Dossier soll daher Anregungen und Hilfestellungen für das Beratungspersonal geben, um Jugendliche für eine duale Ausbildung zu begeistern und Unternehmen bei der passgenauen Besetzung von freien Ausbildungsplätzen zu unterstützen. Aber auch Personal- und Ausbildungsverantwortliche in Betrieben finden sicherlich einige interessante Anregungen für ihre Arbeit.

In acht Kapiteln haben wir langjährige Erfahrungen und erfolgreiche Maßnahmen zahlreicher JOBSTARTER plus-Projekte gebündelt und für Sie aufbereitet. Jeder Abschnitt enthält darüber hinaus anschauliche Beispiele aus der Praxis.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Ihr JOBSTARTER plus-Team

Die Kapitel im Überblick

Wie lassen sich Betriebe für das Thema Ausbildungsmarketing sensibilisieren?

Der Ausbildungsmarkt hat sich gewandelt, Besetzungs- und Passungsprobleme nehmen zu – und die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch einmal verschärft. Insbesondere die Ausbildungsbeteiligung kleiner Unternehmen nimmt ab, da es ihnen vielfach nicht mehr gelingt, im Wettbewerb um Nachwuchs erfolgreich Ausbildungsplätze zu besetzen.

Warum sollten Unternehmen am Berufsorientierungsprozess von Jugendlichen mitwirken?

Am Übergang von der Schule in den Beruf sind viele regionale Partner beteiligt und unterstützen Jugendliche und Unternehmen rund um die Themen Berufsorientierung und Ausbildung. Denn eine Mitwirkung von Unternehmen am beruflichen Orientierungsprozess bringt für alle Seiten Vorteile.

Wie können Unternehmen ihren Web-Auftritt zum Ausbildungsmarketing nutzen?

Die Unternehmens-Website ist der virtuelle Eingang zum Unternehmen, hat 24 Stunden am Tag geöffnet und ist die Visitenkarte der Firma. Die Unternehmen können die Vorzüge einer Ausbildung im eigenen Betrieb herausstellen und bewerben. Entscheidend ist: Die Website muss überzeugen – ist dies nicht der Fall, bewerben sich die Jugendlichen womöglich nicht im Unternehmen.

Was sind die Vorteile von „Ausbildungsmarketing peer-to-peer“?

Azubis, die Schülerinnen, Schülern und Eltern von ihrer Ausbildung berichten – dieser Ansatz erobert zunehmend das Ausbildungsmarketing. Denn wer kann seine Berufsentscheidung besser darstellen und Fragen auf „Augenhöhe“ beantworten, als Jugendliche selbst?

Welche Veranstaltungsformate zum Ausbildungsmarketing haben sich besonders bewährt?

Ausbildungsmessen, Praktika und Recruitingformate haben eine zentrale Bedeutung, damit Jugendlichen der Übergang von der Schule in den Beruf gelingt – während der Corona-Pandemie fielen Präsenzveranstaltungen jedoch häufig aus. JOBSTARTER plus-Projekte reagierten auf die Beschränkungen mit digitalen Veranstaltungsformaten, die auch nach der Pandemie eingesetzt werden können. Für Unternehmen erweitert sich so das Spektrum an Möglichkeiten, mit Jugendlichen in Kontakt zu treten noch einmal deutlich.

Welche Vorteile bringt der Einsatz von Social Media im Ausbildungsmarketing?

Der Einsatz von Sozialen Medien als Teil des Ausbildungsmarketings ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Social-Media-Formate bieten vielfältige Möglichkeiten, um Jugendliche anzusprechen, zu informieren und spannende Einblicke in den Ausbildungsalltag zu geben. Allerdings muss Betrieben klar sein, dass sie Aktivitäten in den Sozialen Medien nicht „nebenbei“ durchführen können. Sie müssen Ressourcen zur Produktion von Inhalten und der Interaktion mit der Zielgruppe bereitstellen.

Warum bindet modernes Ausbildungsmarketing auch Eltern mit ein?

Eltern haben auf die Berufsentscheidung ihrer Kinder einen großen Einfluss. Deshalb sollten Betriebe Eltern für ein erfolgreiches Ausbildungsmarketing als zentrale Zielgruppe ansprechen und spezielle Informations- und Beratungsangebote bereitstellen.

Wie können Branchen- und Berufsverbände beim Ausbildungsmarketing unterstützen?

Berufs- und Fachverbände vertreten die Belange von Unternehmen ihrer Branche. Neben branchenbezogenen Informationen und Beratungsangeboten greifen viele Branchen zunehmend auch das Thema Ausbildung auf, denn das Image einer Branche ist zentral für die Attraktivität eines Ausbildungsplatzes. Betriebe sind vielfach darauf angewiesen, dass übergeordnete Verbände ein imagebezogenes Marketing übernehmen und die Ausbildung in der Branche bewerben.