ask for change

Datum: - , Wismar JP-01-090-AB

Studienaussteigende für duale Berufsausbildungswege sensibilisieren, sie auf dem Weg des Wechselns begleiten und kleine und mittlere Unternehmen für eine bisher wenig berücksichtigte Zielgruppe öffnen – das waren die Ziele des Projekts „ask for change“.

Beratungsfälle im Projekt machten deutlich, dass Studienabbrecher/-innen oftmals erst in einem recht hohen Semester das Studium abbrechen und dadurch sehr spät Rat suchen. Ein Grund für das häufig unnötige Verlängern des Studiums war u. a., dass Wiederholungsprüfungen erst nach einem Jahr zur Wiederholung angeboten wurden. Darüber hinaus kannten die Betroffenen alternative Bildungswege wenig bis gar nicht. Hier setzte die Beratungsarbeit des Projektes an. Das Projekt erreichte die Zielgruppe zum einen über umfangreiche Marketingmaßnahmen, zum anderen durch ein geschultes studentisches Lotsenteam. Die Lotsen wurden an den Fakultäten der Hochschule Wismar angesiedelt. Sie sprachen Professoren gezielt an, stellten das Beratungsangebot jeweils zu Semesterbeginn in den Vorlesungen aller Fakultäten persönlich vor und identifizierten Studienabbrecherinnen und Studienabbrecher. Dabei wurde das Instrument „Empfehlungen von Studierenden für Studierende weitergeben“ als positiv bewertet.

Neben der Identifikation war die Beratung der Betroffenen ein weiterer Schwerpunkt der Projektarbeit.

Das Projektteam begleitete die Studienaussteigenden in einem mehrstufigen Verfahren: Zuerst führten sie mit den Ratsuchenden eine Bestandsaufnahme durch. Dabei wurden Rahmenbedingungen abgefragt, wie es zum Studienabbruch gekommen ist oder ob dieser erst noch bevorsteht. Die Studierenden erhielten auch eine Informationsmappe, die u. a. die Kontaktdaten der Ansprechpartner/-innen im Projekt und im Netzwerk enthielt. Nach der Bestandsaufnahme besprachen das Projektteam und die Ratsuchenden gemeinsam das weitere Vorgehen. Dies war je nach Bedarf ein beruflicher Orientierungstest, eine Kompetenzcheckanalyse, eine Arbeitsplatzanalyse oder eine Branchenanalyse. Die Branchen- und Ausbildungswünsche der Beratenen leitete das Projektteam im Verbund- und Netzwerkteam weiter. Neben den, durch das Projekt vorgenommenen, Kontaktanbahnungen für die jeweiligen Studienaussteigenden mit als passend identifizierten Betrieben, bestärkten die Projektmitarbeiter/-innen die Ratsuchenden ebenso sich auch eigenständig zu bewerben.

Die Sensibilisierung der kleinen und mittleren Unternehmen für die Zielgruppe war ebenfalls von besonderer Bedeutung. In den Beratungen der Unternehmen ging das Projekt besonders darauf ein, die Instrumente zur Zielgruppenansprache wie Internetseite, Ausschreibungen und Anzeigen in Unternehmensbroschüren auszuweiten und die Zielgruppe der Studienzweiflerinnen und Studienzweifler „direkt“ anzusprechen. Dabei verwies es auf Unternehmen, die damit Erfolg haben. Es wurden Unternehmensbroschüren der Hochschule Wismar um die Zielgruppe erweitert und die Absolventenmesse „Firmenkontaktbörse“ wurde mit Ausbildungsplatzangeboten für Studienzweifler/-innen attraktiv gemacht. Das Veranstaltungsformat des „KarriereTalks“ ergänzte das Portfolio.

Das Projekt wurde im Rahmen des Ausbildungsstrukturprogramms JOBSTARTER plus aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds gefördert. Das Anschlussvorhaben „ask for change II“ schließt an das Projekt unmittelbar an, entwickelt die Ergebnisse der ersten Phase weiter und wird als Verbundprojekt nun bestehend aus drei Partnern (Hochschule Wismar, Universität Rostock und Unternehmerverband Norddeutschland Mecklenburg-Schwerin e.V.) umgesetzt.

Projektdurchführung

Hochschule Wismar University of Applied Sciences Technology, Business and Design
Philipp-Müller-Str. 12-14
23966 Wismar, Mecklenburg-Vorpommern

Telefon: 03841 / 75 37 484
E-Mail: studienzweifel@hs-wismar.de

Verbundpartner

RegioVision GmbH Schwerin

Am Margaretenhof 28

19057 Schwerin

Bundesländer

Mecklenburg-Vorpommern

Zielregion

IHK-Bezirk Westmecklenburg

Links

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