Im Jahr 2030 werden in Schleswig-Holstein voraussichtlich bis zu 85.000 Fach- und Führungskräfte mit einer Berufsausbildung fehlen. Das Projekt „Kursänderung! Handwerksbetriebe bieten Ausbildungsplätze für Studienabbrecher/innen“ setzte sich daher zum Ziel, klein- und mittelständische Betriebe im Handwerk auf die Zielgruppe „Studienaussteigende“ als zukünftige Auszubildende und Fachkräfte aufmerksam zu machen. Darüber hinaus plante das Projektteam eine Beratungsstruktur mit allen relevanten Akteuren aufzubauen, die die Ansprache, Auswahl und Vermittlung von Studienabbrecherinnen und Studienabbrechern in eine duale Ausbildung erleichtert.

In der Beratung der Betriebe nahm insbesondere die Sensibilisierung für die Zielgruppe einen großen Raum ein, ebenso die individuelle Ausbildungsplanung und bei Bedarf die Karriereplanung.

Das Projekt vernetzte sich mit allen wichtigen Partnern in Schleswig-Holstein rund um die Zielgruppe Studienaussteigende, d. h. mit der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer, dem Studentenwerk Schleswig-Holstein, den Hochschulen und Universitäten. Daraus entwickelte sich eine sehr enge Zusammenarbeit. Im Beratungszentrum des Studentenwerks Schleswig-Holstein auf dem Campus der Christian-Albrechts-Universität in Kiel wurde eine offene Sprechstunde eingerichtet. Das Projekt setzte außerdem zahlreiche öffentlichkeitswirksame Maßnahmen um: In allen Institutionen und Hochschulen wurden Plakate zum Beratungsangebot aufgehängt und Flyer ausgelegt. Zusätzlich erstellte das Projekte eine eigene Projekt-Webseite (Kursaenderung-ins-Handwerk.de), lancierte Presseberichte in Tageszeitungen und Magazinen, gab Radiointerviews und wirkte an Fernsehreportagen mit. Ziel der Maßnahmen war es stets auf das Beratungsangebot des Projektes aufmerksam zu machen und die Enttabuisierung des Themas voranzutreiben.

Der besondere Nutzen des Projekts für die Zielgruppe der Studienabbrecherinnen und Studienabbrecher lag in der direkten Beratung zur dualen Ausbildung und im Besonderen zu handwerklichen Berufen. In Beratungsgesprächen konnten viele Ratsuchende darin unterstützt werden, ihre berufliche Zukunft zu reflektieren und sich über eine duale Ausbildung zu informieren. Oftmals mündete die Beratung in eine Praktikumsvermittlung und im Anschluss dann in eine Ausbildungsstelle.

Das Projekt wurde im Rahmen des Ausbildungsstrukturprogramms JOBSTARTER plus aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds gefördert. Die Anschlussvorhaben „Kurswechsel – machen! Lübeck“ der Handwerkskammer Lübeck und „Kurswechsel – machen! Flensburg“ der Handwerkskammer Flensburg schließen an das Projekt unmittelbar an und entwickeln die Ergebnisse der ersten Phase weiter.